Auch wenn uns im Juli die Hitze voll im Griff hat und das eine und andere Gemüse nicht gut wächst, legt das Unkraut doch keine Wachstumspause ein. Unkraut jäten, mulchen und hacken steht jetzt auf dem Plan; Letzteres ist auch eine Maßnahme, um Feuchtigkeit im Boden zu halten. Zum regelmäßigen Ritual zählt außerdem das Gießen – und dann natürlich auch das Ernten von Salaten, Tomaten und Zucchini & Co.
"Wenn der Gärtner schläft, pflanzt der Teufel Unkraut..."
Ackerwinde, Schachtelhalm, Franzosenkraut, Weidenröschen, Behaartes Schaumkraut & Co. setzen den Gemüsepflanzen zu, weil sie Licht, Nährstoffe und Wasser beanspruchen, also mit unserem Gemüse in Konkurrenz stehen. Ist ein Beet stark verunkrautet, ist die Durchlüftung schlechter, die Pflanzen trocknen nach Regen langsamer ab und dann entstehen schnell Pilzerkrankungen. Ein weiteres Problem: Sitzen beispielsweise Blattläuse oder andere saugende Schädlinge an Unkräutern wie Hirtentäschel, werden sie auch das Gemüse nicht verschmähen. Durch die saugende Tätigkeit können dabei auch Viruskrankheiten übertragen werden. Nicht zuletzt wird bei vielen großen Unkräutern auch die Ernte erschwert.
Damit Unkraut erst gar nicht überhandnimmt, gibt es ein paar Tipps:
Sobald man erkennen kann, dass es sich um Unkraut handelt, kann gehackt werden, wobei das Unkraut am besten mit einer scharfen Hacke kurz unterhalb der Bodenoberfläche abgeschnitten wird. Der beste Zeitpunkt dafür ist ein sonniger, trockener Tag. Neben der "normalen" Gartenhacke gibt es noch die Pendelhacke, bei der die Klinge frei an einem Gelenk pendelt. Beim sogenannten Schuffel schiebt man die Klinge durch den Boden und entfernt so unerwünschtes Grün. Diese Methode ist sehr rückenschonend, weil man sich nicht bücken muss. In größeren Gärten lohnt sich die Anschaffung einer Radhacke, bei der die Klinge hinter einem Rad hergeführt wird.
Und was die Hacke nicht erwischt, weil es ganz dicht beim Gemüse steht? Das wird dann mit der Hand ausgezupft; Unkraut jäten ist immer auch ein bisschen Handarbeit.
Ein paar Unkräuter oder, besser gesagt, Beikräuter, sollten Sie unbedingt stehen lassen, denn die im Gemüsebeet unterwünschten Kandidaten sind durchaus nützlich. So sind Brennnesseln sehr beliebt bei Schmetterlingen, allen voran dem Kleinen Fuchs, dessen Larven Brennnesselblätter verspeisen. Blätter von Brennnessel, Löwenzahn und Giersch bereichern jeden Salat; Brühen und Jauchen aus Ackerschachtelhalm oder Beinwell ergeben gute Pflanzenstärkungsmittel. Mehr zum Thema finden Sie in unserem Ratgeber Bodenkunde .
Gießen steht weiterhin ganz oben auf der To-do-Liste. Denken Sie aber daran: Weniger oft, dafür aber durchdringend gießen, lautet das Motto. Die Wurzeln werden auf diese Weise angeregt, tiefer in den Boden zu wachsen und sich aus unteren Bodenschichten Wasser zu holen. Lassen Sie zwischen den Gießeinheiten ruhig ein paar Tage verstreichen. Es macht übrigens durchaus Sinn, ganz individuell zu wässern, also je nach Wasserbedarf der Pflanze. Wurzelgemüse brauchen nur bei großer Trockenheit Wasser, während vor allem Tomaten jeden zweiten bis dritten Tag gegossen werden sollten.
Die beste Tageszeit zum Gießen ist der frühe Morgen, denn bei kühleren Morgentemperaturen verdunstet nur wenig Wasser. Sie können auch abends gießen, das kann mitunter aber Schnecken anlocken, die sich über das Gemüse hermachen.
Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Ratgeber Bewässerung im Garten .
Gönnen Sie auch dem Kompost einen Guss aus der Gießkanne. Das ist wichtig, damit der Rotteprozess nicht durch die Trockenheit unterbrochen wird.
Im Gewächshaus ist gerade bei großer Hitze Lüften, Luftbewegung und Schattieren enorm wichtig. Hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen im Gewächshaus nicht nur für einen Wachstumsstopp der Gemüsearten, sondern auch zu einem vermehrten Befall von Krankheiten und Schädlingen. Außerdem fördert ein frisches Lüftchen die Bestäubung, z. B. bei Tomaten.
Um großer Hitze und Feuchtigkeit vorzubeugen, beachten Sie folgende Tipps:
Lesen Sie alles Wichtige dazu in unserem Ratgeber "Belüften und Schattieren" .
Rasenschnitt fällt im Garten meist wöchentlich an und kann sehr gut auch im Sommer als Mulchmaterial verwendet werden. Das hat mehrere positive Effekte: Zum einen bedeckt das Schnittgut den Boden und schützt ihn so vor Austrocknung, zum anderen muss nicht so oft gehackt werden. Es ist jedoch ratsam, Rasenschnittgut nur dünn zwischen den Beeten zu verteilen, da es sonst ideale Bedingungen für Schneckenunterschlüpfe schafft.
Mehr zum Thema Mulchen finden Sie in unserem Ratgeber .
Ob beim Ernten, hacken oder gießen – oder einfach nur beim Durchlaufen durch den Garten: Schauen Sie immer ein bisschen genauer hin, ob sich vielleicht die Blätter verfärben oder einrollen, von Schimmel überzogen sind oder sich plötzlich eine Kolonie von Blattläusen breitgemacht hat. Frühzeitig erkannt, kann man viele Schädlinge absammeln oder mit einem kräftigen Wasserstrahl vertreiben.
So können Sie einige wichtige Krankheiten und Schädlinge erkennen und bekämpfen:
Leimtafeln, die zwischen die Pflanzen gehängt werden, locken durch die gelbe Farbe Weiße Fliegen, Minierfliegen, Möhrenfliegen, Thripse u. a. an. Der Kleber fängt die Schädlinge.
Es kann auch im Juli noch gesät und gepflanzt werden; die Gartensaison ist noch lange nicht vorbei.
Gemüse | Pflanzen oder säen | Aussaatzeit/Pflanzzeit | Ernte |
Späte Karotten | Säen | Bis Anfang Juli | Oktober - Dezember |
Endivien | Säen | Bis Mitte Juli | September - Dezember |
Winterpostelein | Säen | Ende August - Anfang September | Bis November und ab März bzw. bei Frostfreiheit |
Radicchio | Säen | Im Juli | Oktober - November |
Winterrettich | Säen | Mitte Juli - Anfang August | Oktober - Dezember |
Grünkohl | Pflanzen | Im Juli | Oktober - Dezember |
Feldsalat | Säen | Ende Juli - Anfang September | Anfang November - März |
Winterporree | Pflanzen | Anfang Juli - Anfang August | Anfang Januar - Mai |
Später Wirsing | Pflanzen | Bis Ende Juli | Anfang November - Mitte März |
Es macht viel Freude, das selbst gezogene und gepflegte Gemüse nun zu ernten, gleich zu verspeisen oder zu bevorraten. Reif werden im Juli die Frühkartoffeln, die man mit Schale kochen und verzehren kann. Salate, Bohnen, Erbsen gibt es in Hülle und Fülle und die Ernte von Zucchini, Kürbissen, Mangold, Roter Bete, Paprika, Gurken und Tomaten nimmt an Fahrt auf.