Gurken sind ein wunderbar erfrischendes Sommergemüse, wasserreich und kalorienarm. Sie sind reich an Vitamin K sowie zahlreichen Mineralstoffen. Nach oben rankend und flach im Beet lassen sich Gurken kultivieren.
Hier erfahren Sie, was Sie tun müssen, um eine gute und reiche Ernte zu erzielen.
Cucumis sativus ist ein variantenreiches Gemüse: Neben länglichen Sorten gibt es zylindrische, keulenförmige und kugelförmige Typen, jeweils in den Farben Grün, Weiß und Gelb. Je nach Verwendungszweck unterscheidet man zwischen gerade gewachsenen Salatgurken, auch Schlangengurken oder Gewächshausgurken genannt, die wegen ihres Wärmebedarfs bevorzugt im Gewächshaus angebaut werden, und Einlege-, Essig- oder Gewürzgurken. Letztere gedeihen auch im Freiland, sind meist kleiner, haben eine raue Oberfläche und ein weniger ausgeprägtes Aroma als die Salatgurke.
Gurken sind einjährige Pflanzen, die Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und einen windgeschützten Standort mögen. Sie können im Gewächshaus , im Frühbeet oder im Freiland angebaut werden. Auch ein Wachstumsbeet , ausgestattet mit einem Frühbeetaufsatz, kommt ihren Bedürfnissen entgegen. Platzsparender als der flache Anbau im Beet ist die vertikale Kultur mithilfe einer Kletterhilfe, gern an einem Ranknetz .
Wer Tomaten und Gurken im selben Gewächshaus anbauen möchte, sollte die Gurken im hinteren Teil des Gewächshauses platzieren, weit weg von den Türen und geschützt vor Zugluft. Mehr dazu in unserem Ratgeber Tomaten . Gurken gehören wie Tomaten zu den Starkzehrern und müssen von Anfang an ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Die Wurzeln breiten sich gerne oberflächennah in einem humusreichen Boden ohne Staunässe aus.
Vor allem neue Züchtungen unter den Gurken wachsen gesund heran, weil sie widerstandsfähig gegenüber Krankheiten wie den Echten Mehltau und die Gurkenwelke (Fusarium) sind. Achten Sie bei der Sortenwahl gezielt auf Resistenzen oder hohe Toleranzen! Wer nur wenige Pflanzen benötigt, setzt auf veredelte Jungpflanzen mit robusten Moschus- oder Feigenblattkürbissen als Unterlage. Diese sind zwar teurer, dafür widerstandsfähiger. Außerdem ertragen sie mehr Kälte und setzen auch früher Blüten an. Veredelte Pflanzen gedeihen sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland schneller und besser, was durch die Wuchskraft der Unterlage begründet ist. Daher ist bei veredelten Pflanzen in der Regel auch mit einem deutlich höheren Ertrag zu rechnen.
Name | Art | Wuchsort | Eigenschaften |
Diamant F1 | Einlegegurke | Freiland | robust gegen Falschen Mehltau |
Dominica F1 | Schlangengurke | unter Glas | tolerant gegen Echten Mehltau |
Bella F1 | Schlangengurke | Freiland/unter Glas | hohe Krankheitsresistenz |
Eiffel F1 | Schlangengurke | unter Glas | resistent gegen Echten Mehltau |
Helena | Schlangengurke, samenecht | unter Glas | robust gegen Mehltau |
Printo F1 | Minigurke | Freiland/unter Glas | tolerant gegen Echten Mehltau |
Katrina F1 | Snackgurke | Freiland/unter Glas/im Kübel |
Zur Vorkultur werden die relativ großen Gurkensamen am besten ab Mitte April in 9-cm-Töpfe mit keimfreier Aussaaterde gesetzt und drei Zentimeter tief mit Erde bedeckt. Ein vorheriges zwölfstündiges Bad in Magermilch stärkt die Widerstandskraft. Ideal ist eine Keimtemperatur von etwa 25 °C. Nach der Keimphase wird die Temperatur leicht auf 20 °C abgesenkt. Nach Ausbildung der Keimblätter wird erstmals pikiert. Innerhalb von sechs Wochen gewinnt man Jungpflanzen, die ausgepflanzt werden können. Bis dahin werden sie oft mehrfach umgetopft.
Mitte Mai kann man Gurkensamen auch direkt im Gewächshaus aussäen - ab Anfang Juni auch im Freiland. Dazu legt man drei bis vier Samen pro Aussaatstelle im Abstand von 40 cm in den Boden, der Reihenabstand ist sortenabhängig.
Erst Anfang/Mitte Mai – idealerweise nach den Eisheiligen – kommen vorgezogene oder gekaufte Gurken-Jungpflanzen ins Gewächshaus. Die besitzen dann vier bis sechs Laubblätter und sind etwa 20 cm hoch, ein Wärmespeicher kann ihnen warme Füße sichern. Pflanzen Sie nur Jungpflanzen mit mindestens vier ausgebildeten Blättern sowie einem gut durchwurzelten Ballen aus. Die Gurken bitte tief einpflanzen, damit sich zusätzliche Seitenwurzeln am bisherigen Stängel bilden. Etwas organischer Dünger, mit ins Pflanzloch gegeben, sorgt dafür, dass die Pflanze zügig loswachsen kann.
Bei veredelten Pflanzen ist darauf zu achten, dass die Veredelungsstelle über der Erdoberfläche bleibt. Nur so sind die Unterlagen optimal vor Krankheiten und Schädlingen geschützt.
Bei nach oben geleiteten Gurken lassen Sie die erste Frucht erst ab der Blattachsel des sechsten Blattes stehen, um bodenbürtige Krankheiten zu verhindern. Alle darunter liegenden Früchte und Seitentriebe brechen Sie aus. Auch an höheren Blattachseln belassen Sie immer nur eine Frucht, um die Wuchskraft zu konzentrieren. Der Haupttrieb wird spätestens bei Erreichen der Dachhöhe eingekürzt, an der Spitze dürfen sich zwei Seitentriebe weiterentwickeln.
Wichtig ist eine stetig gute Versorgung mit Wasser. Fehlt Feuchtigkeit, so werden Blüten oder Früchte abgestoßen. Bis zu drei Liter Wasser pro Tag und Pflanze sind an heißen Sommertagen nötig. Ein Bewässerungsring sorgt dafür, dass das Wasser direkt an der Wurzel ankommt.
Eine gute Nährstoffversorgung ist essenziell, allerdings reagieren Gurken empfindlich auf Chlor und Salze. Das relativ kleine Wurzelsystem kann immer nur kleine Düngermengen aufnehmen. Am besten, Sie düngen wöchentlich mit organischem Flüssigdünger oder Horndünger in niedriger Konzentration, wichtig sind Stickstoff und Kalium.
Beinwell setzt im Boden Eisen, Kieselsäure und Kalium frei - Stoffe, die für wasserreiches Fruchtgemüse wie Gurken gut sind.
Die Jauche lässt sich leicht selbst herstellen. Dazu ca. 250 g Beinwellkraut in 5 Liter Wasser 1 - 3 Tage einweichen und die Jauche abseihen. Diese wird dann im Verhältnis 1:10 verdünnt an die Gurken gegossen.
Eine Mulchschicht verhindert das Austrocknen des Bodens und fördert das Bodenleben. Einige Wochen nach der Pflanzung häufeln Sie außerdem den Wurzelhals etwa zehn Zentimeter hoch mit einer Mischung aus Kompost und guter Pflanzerde an. Auf diese Weise bilden sich zusätzliche Wurzeln. Ausgenommen sind veredelte Sorten!
Vor allem im Sommer sollten Sie die Temperatur im Gewächshaus im Auge behalten. Die großen Gurkenblätter heizen sich sonst zu stark auf, das Wachstum stagniert und die Blätter können Verbrennungen erleiden. Schattieren kann hier helfen, ebenso das Lüften des Gewächshauses.
Je kleiner die Gurke, desto knackiger der Geschmack. Fest sollen sie sich beim Ernten anfühlen, geben sie auf Druck nach, erfolgte sie zu spät. Bei kontinuierlicher Ernte bilden sich dann rasch neue Knospen nach. Eine glatte Schnittstelle ist wichtig, dann heilt die Wunde schnell. Und essen Sie die Gurke am besten mit Schale, denn in ihr stecken die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. Bitte die Früchte nicht im Kühlschrank aufbewahren, sie werden schnell matschig.
Gurken entwickeln in Stresssituationen, z.B. bei Trockenheit, Staunässe, kühlen Temperaturen oder starken Temperaturschwankungen, gesundheitsschädliche Bitterstoffe. Schmecken nur die Stielansätze bitter, genügt es, diese wegzuschneiden. Schmeckt die Gurke auch nach dem Entfernen des Stielansatzes noch leicht bitter, kann dies in der Regel durch mehrstündiges Einweichen in lauwarmem, leicht gesalzenem Wasser beseitigt werden. Bei starkem Bittergeschmack sollte die Gurke jedoch weggeworfen werden, da dies zu Durchfall und Übelkeit führen kann.
Am besten beugen Sie Krankheiten vor, indem Sie für optimale Wachstumsbedingungen im Gewächshaus sorgen – lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber "Belüften und Schattieren" . Entfernen Sie befallene Blätter rechtzeitig. Zusätzlich können Sie Leimtafeln aufhängen, die Schädlinge wie die Weiße Fliege unter Glas reduzieren. Mehltau beugen Sie durch vorsichtiges Lüften vor, Kondenswasser auf den Blättern sollte ebenso vermieden werden wie Temperaturen unter 14 °C oder über 40 °C. Gegen Echten Mehltau kann auch ein Sud aus Schachtelhalmkonzentrat gespritzt werden – entweder bei Befall oder vorbeugend zur Stärkung der Pflanzen.
In heißen und trockenen Sommern treten häufig Spinnmilben auf, die die Gurken mit einem Gespinst überziehen. Erste Anzeichen sind vergilbte Blätter mit kleinen Einstichen. Hier kann man durch Besprühen die Luftfeuchtigkeit erhöhen, das mögen die Spinnmilben nicht. Bei starkem Befall können Raubmilben eingesetzt werden, die im Fachhandel erhältlich sind.
Mit diesen Tipps ernten Sie leckere Gurken. Knackiger und gesünder geht es nicht!
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