Klima im Gewächshaus

Belüften und Schattieren - wie man Hitzestau im Gewächshaus vermeidet

Im Sommer steigen die Temperaturen im Gewächshaus rasch an – wird nicht rechtzeitig gegengesteuert, kann es den Pflanzen schnell zu warm werden.

Wir sagen Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie durch richtiges Lüften und Schattieren ein optimales Klima in Ihrem Gewächshaus schaffen.

Gewächshausklima im Sommer

Steigende Temperaturen sorgen vor allem in den Sommermonaten für ein heißes Klima im Gewächshaus. Was an kühlen Frühlingstagen erwünscht war – das Treibhaus soll sich im Inneren angenehm erwärmen – wird nun leicht zum Problem. Bleiben Türen und Fenster geschlossen, kann das Thermometer bis zu 50 Grad Celsius erreichen. Die meisten Pflanzen können unter diesen Bedingungen nicht mehr leben und schon vorher wird das Wachstum reduziert.
Auch die Luftfeuchtigkeit darf bei Hitze im Gewächshaus nicht zu stark ansteigen. Denn durch sie kommt es bei nachts absinkenden Temperaturen zur Taubildung: Luftfeuchtigkeit legt sich in Form von Kondenswasser auf die Blattoberflächen – der ideale Nährboden für Pilzkrankheiten, deshalb sollte die Luftfeuchtigkeit 80 Prozent nicht überschreiten. Allerdings sollte man die unterschiedlichen Anforderungen etwa von Gurke und Tomate berücksichtigen. Siehe dazu auch unseren Ratgeber Gärtnern im Gewächshaus . Steigenden Temperaturen kann man ebenso wie hoher Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Lüften vorbeugen.

Gut zu wissen

Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gewächsaus

  • Hohe Temperaturen und die damit verbundene geringe relative Luftfeuchtigkeit können die Gemüsepflanzen stressen: Sie geben über ihre Spaltöffnungen Wasserdampf ab, um sich abzukühlen. Gibt die Pflanze mehr Wasserdampf ab, als sie über die Wurzeln nachziehen kann, verwelkt sie und stirbt ab.
  • Kühlt die feuchte Luft im Gewächshaus ab, was meist in der Nacht der Fall ist, so schlägt sich der Wasserdampf auf allen Oberflächen – auch den Blättern – nieder. Dann besteht die Gefahr von Pilzbefall. Deshalb sollte man es auch vermeiden, abends im Gewächshaus zu gießen, wenn danach Fenster und Türen geschlossen werden. Siehe dazu die Tipps zum richtigen Gießen .
  • Mit einem kombinierten Thermo- und Hygrometer haben Sie die zwei Parameter immer im Blick und können reagieren! Hängen Sie das Gerät am besten auf Pflanzenhöhe und im Schatten auf.

Lüften: Pflicht für Gewächshausgärtner

Ideal für das Wachstum von Gemüsepflanzen sind normalerweise Temperaturen zwischen 15 und 24 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 Prozent. Eine gute Belüftung sorgt dafür, dass an warmen oder gar heißen Tagen die Innentemperatur des Gewächshauses nur geringfügig über der Temperatur im Freien liegt.
Mit geöffneten Dach- und Seitenfenstern sowie einer offenen Tür begünstigt man den gewünschten Luftaustausch im Gewächshaus. Bei einem langen Treibhaus optimiert eine zweite Tür die Lüftung. Beachten Sie dabei Folgendes:
Grundsätzlich sollte immer die wärmere Luft aus dem Gewächshaus entweichen können und durch kühlere, trockenere Frischluft ersetzt werden. In der kühlen Übergangszeit können Sie stoßlüften wie in der Wohnung – Fenster und Türen werden dafür für kurze Zeit komplett geöffnet; dadurch kühlt der Innenraum nur wenig aus. Auch im Winter sollten Sie immer wieder lüften, wenn sich etwa Kondenswasser an Decken und Wänden niederschlägt.

Effektiver Luftaustausch: Warme Luft steigt nach oben, kalte Luft sinkt nach unten. Ideal ist es einen Kamineffekt zu erzeugen. Dieser besagt, dass kältere Luft über Tür, Giebel- und Seitenwandfenster zugeführt wird und heiße Luft durch die Dachfenster aufsteigt und eine Sogwirkung entsteht.

Querlüftung: Eine Wirkung ähnlich dem Kamineffekt erzielen Sie mit der Querlüftung. Dazu öffnen Sie zwei gegenüberliegende Fenster, von denen sich das eine idealerweise auf der Sonnen-, das andere auf der Schattenseite befindet. Auch über die Giebelöffnungen, bspw. in Form von Türen oder in Kombination mit einem Giebelausstellfenster, sorgen Sie für einen entsprechenden Luftstrom.

Stetige Lüftung ist vor allem in den Sommermonaten notwendig, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 10 bis 15 Grad Celsius absinken. Die Fenster bleiben dann konstant geöffnet oder in Kippstellung. Auch die Tür, welche idealerweise zweigeteilt ist, wird nicht geschlossen. Der geöffnete Türoberflügel sorgt dabei für ausreichend Frischluft während der geschlossene Unterteil Schnecken, Mäuse und andere Tiere fernhält.

Gut zu wissen

Deshalb ist Lüften im Gewächshaus wichtig:

  • Zu hohe Temperatur und zu hohe Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus werden abgemildert.
  • Die Pflanzen erhalten Sauerstoff und Kohlendioxid, beides wird zum Atmen benötigt.
  • Pilzkrankheiten und Schädlinge werden verhindert, weil durch den Luftaustausch und die Luftbewegung die Blätter schneller abtrocknen.
  • Bei durch den Wind bestäubten Tomaten ist ebenfalls Luftbewegung für eine reiche Ernte notwendig.

Automatisiertes Öffnen und Schließen

Viele Gewächshausgärtner setzen statt auf manuelles Öffnen auf automatische Fensteröffner . Diese werden am Fenster befestigt und öffnen bzw. schließen sich, wenn bestimmte Temperaturwerte erreicht werden. Die Fensteröffner funktionieren nach einem einfachen Prinzip:

  • In einem Zylinder befindet sich Spezialwachs, das sich bei Wärme ausdehnt. Dadurch drückt es über einen Kolben das Fenster auf.
  • Bei sinkenden Temperaturen zieht sich das Wachs wieder zusammen und das Fenster schließt sich.

Um trotzdem flexibel reagieren zu können, empfiehlt es sich, nur die Hälfte der Dachfenster zu automatisieren. Mit manuell zu öffnenden Fenstern besteht weiterhin die Möglichkeit bei kühleren Temperaturen individuell zu lüften, um zu hoher Luftfeuchtigkeit und somit Taubildung vorzubeugen und für ein ausgeglichenes Klima im Gewächshaus zu sorgen.

Luft umwälzen mit dem Ventilator

Ist die Luft im Gewächshaus bei Hitze oder weil längere Zeit nicht gelüftet werden kann zum Stillstand gekommen, macht es Sinn, sie umzuwälzen. Dadurch wird die warme Luft vom Dachbereich wieder zum kühleren Boden befördert. Idealerweise montiert man den Ventilator im Firstbereich, etwa zwei Meter von der Tür entfernt, wo die Temperatur am höchsten ist. Ventilatoren haben folgende Wirkungen:

  • Die Luftfeuchtigkeit wird besser verteilt bzw. verringert. Blattflächen trocknen besser ab, Pilzkrankheiten können so nicht Fuß fassen.
  • Um aufgenommene Nährstoffe umwandeln zu können, muss Kohlendioxid an die Blattunterseiten der Pflanzen gelangen, dazu ist Luftbewegung notwendig.
  • Die Befruchtungsrate von durch Wind bestäubten Pflanzen wie Tomaten wird erhöht.
Strombetrieben oder mit Sonnenkraft

Ein Solar-Umluftventilator hat den großen Vorteil, dass er nicht von einem Stromanschluß abhängig ist und somit kostenlos arbeitet.

Für größere Gewächshäuser bietet sich ein Umluftventilator an, welcher mit Strom betrieben wird. Dieser hat ein weitaus höheres Fördervolumen.

Tipp: Mit einer Hochleistungsheizkanone schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe – im Sommer sorgt diese für ausreichend Umluft und im Winter schützt sie durch Hinzuschalten der eingebauten Heizung vor Frost.

Schattieren: wenn die natürliche Belüftung nicht ausreicht

Steigt im Sommer die Temperatur im Gewächshaus so stark an, dass sie auch durch Lüften nicht mehr auf einem vertretbaren Maß zu halten ist, kann man die Sonneneinstrahlung verringern. Am effektivsten sind hier Schattiernetze, die von außen am Gewächshaus angebracht werden. So können die Sonnenstrahlen garnicht erst auf die Außenhülle treffen und das Innere erwärmen. Schattiernetze und -matten reduzieren die Sonneneinstrahlung um 50 bis 60 Prozent. Wie hoch der Sonnenschutz ist, hängt vom Gewebe ab: Je dichter und je dunkler, desto effektiver ist es. Ganz wichtig bei jeder Form der Schattierung ist, dass der Luftaustausch dadurch nicht verhindert werden darf.

Wie stark soll schattiert werden?

Das ist auch von der Bedachung abhängig: Klarglas lässt sehr viel direktes Licht herein. Hier ist die Gefahr von Verbrennungen und Überhitzungen am höchsten, die Schattierung muss am frühesten erfolgen. Nörpelglas und Stegplatten sind pflanzenfreundlicher, weil das Licht beim Durchgang besser gestreut wird. Dadurch wird die Gefahr verringert, dass die Pflanzen verbrennen.
Individueller schattieren kann man mit Matten , die in Bahnen über das Gewächshaus gelegt werden. So ist auch eine Teilschattierung möglich, die den Lichtentzug in Grenzen hält. Mit einem Schattiernetz deckt man eine größere Fläche ab. Beide Elemente sind gleichzeitig ein wirkungsvoller Hagelschutz.


Alles im Griff

Mit dem Drei-Stufen-Plan "Belüften, ventilieren, schattieren" bekommen Sie die Hitze im Gewächshaus in den Griff, sodass alle Gemüsepflanzen gut heranwachsen und eine reiche Ernte liefern.

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