Der Sommer zieht ins Land, es wird wärmer und mitunter auch sehr trocken. Im Juni und den folgenden Sommermonaten steht deshalb ein gutes Wassermanagement und im Gewächshaus zudem auch die optimale Lüftung weiterhin im Vordergrund. Und noch etwas: Denken Sie schon im Juni an die Winterernte.
Trockenphasen wird es im Garten in der Zukunft sicher häufiger geben; die letzten Jahre haben uns einen Vorgeschmack beschert. Wie viel gegossen werden muss, hängt nicht nur vom Gemüse, sondern auch vom Bodentyp und von der Witterung ab. Bei tiefgründigen, sandig-lehmigen oder lehmigen Böden muss weniger gegossen werden als bei Böden mit hohem Sandanteil. Wie schnell das Wasser im Boden wieder verdunstet, ist von der Temperatur abhängig: Ist es kühler als 20 °C, werden je nach Größe der Pflanzen etwa 1-2 l pro Quadratmeter verdunsten, bei über 30 °C sind es schon 4-7 l. Und auch der Wind kann Böden austrocknen, hängt dagegen Nebel in der Luft, senkt das die Verdunstung.
Wenn Sie sich aber gerade im Sommer nicht sicher sind, wie trocken der Boden wirklich ist, dann hilft ein Griff zum Spaten. Das Spatenblatt wird neben einer Gemüsepflanze in den Boden gestochen und dann etwas weggedrückt. So können Sie sehen bzw. fühlen, ob die Erde sich im Wurzelbereich noch feucht anfühlt oder trocken ist und gegossen werden muss. Nützlich ist auch ein Regenmesser, der genaue Auskunft darüber gibt, wie viel es tatsächlich geregnet hat. Es gilt die Faustregel: 1 mm Niederschlag im Regenmesser entspricht 1 l Wasser pro Quadratmeter. Diese Wassermenge dringt etwa 1 cm tief in die Erde ein. Wenn die Pflanzenwurzeln beispielsweise 10 cm tief in die Erde gehen, dann benötigen Sie für eine optimale Wasserversorgung eine ganz mit Wasser gefüllte 10-l-Gießkanne.
Nützliche Helfer bei der Bewässerung sind Aquaringe oder Bewässungsringe. Diese ermöglichen das gezielte Bewässern von Pflanzen, die viel Wasser benötigen wie Tomaten, Gurken, Paprika, etc. und sorgen somit für Wasserersparnis und höhere Erträge. Es muss seltener bewässert werden, denn das in den Ring gegossene Wasser sorgt dafür, dass der Wurzelbereich der Pflanzen länger feucht bleibt. Auch das Ausbringen von Dünger kann gezielt, sparsam und ohne Streuverluste erfolgen.
Mit einer automatischen Hochbeet-Bewässerung bekommen Ihre Pflanzen immer genau dann die richtige Menge Wasser, wenn sie es benötigen. Wir bieten hierzu ein Solar-Bewässerungssystem, das Sie in einer Regentonne platzieren oder ein Hochbeet-Bewässerungs-Set an.
Gemüse | Wasserbedarf | Zeitraum |
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Artischocke | Hoch | Während der gesamten Kulturdauer |
Asiasalate | Mittel | Während der gesamten Kulturdauer |
Bohnen | Mittel | Hauptsächlich während der Blüte und Fruchtbildung |
Kichererbsen | Sehr niedrig | Während der gesamten Kulturdauer |
Kohl | Mittel - hoch | Während der gesamten Kulturdauer, vor allem wenn sich der Blattschopf bildet |
Kohlrabi | Mittel | Gleichmäßige Feuchte während der gesamten Kulturdauer |
Kürbis | Mittel - hoch | Während der gesamten Kulturdauer, vor allem wenn sich die Früchte bilden |
Möhren | Mittel | Während der gesamten Kulturdauer, vor allem während der Keimung und Wurzelausbildung |
Pastinaken | Niedrig - mittel | Während der gesamten Kulturdauer |
Salat | Mittel | Während der gesamten Kulturdauer; verträgt aber auch Trockenzeiten gut |
Noch mehr Tipps zur richtigen Bewässerung im Garten finden Sie in unserem Ratgeber Bewässerung im Garten .
Es gibt Stress im Gewächshaus, wenn die Temperaturen im Sommer steigen. Dann kann es schon mal 50 Grad heiß werden und das mögen Pflanzen gar nicht. Vor zu hoher Sonneneinstrahlung schützt zum einen eine Schattierung, z. B. durch ein Schattiernetz oder -matten, zum anderen zahlt sich die richtige Belüftung aus und dafür können Fenster und Türen sorgen.
Mit diesen Maßnahmen bleibt das Klima im Gewächshaus auch im Sommer für Ihre Pflanzen erträglich. Ausführlich finden Sie alle Tipps und Tricks zum Thema Lüften und Schattieren in unserem Ratgeber .
Im Juni sind erste Erbsen, Karotten, Salate und Kohlrabi erntereif. Die frei gewordenen Flächen sollten schnell wieder bepflanzt werden, um den Platz zu nutzen und damit der Boden bedeckt ist. Buschbohnen passen beinahe überall hin, Sie können aber auch z. B. Kohl und Salat setzen. Alternativ gönnen Sie dem Boden eine Pause und säen eine Gründüngung, beispielsweise Serradella, Phacelia oder Luzerne aus. Die Pflanzenwurzeln lockern den Boden, bilden schnell Grünmasse und verhindern auf ungenutzten Beeten eine Auswaschung von Nährstoffen. Der Humusanteil bleibt nicht nur erhalten sondern erhöht sich sogar nach und nach, da die abgestorbenen Wurzeln im Boden verbleiben und die organische Masse oberflächlich eingearbeitet wird. Leguminosen wie Serradella und Luzerne binden Stickstoff im Boden, der den nachfolgenden Kulturen zur Verfügung steht.
Anbauart | Gemüse | Kräuter |
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Aussaat im Freiland | Blattsalate, Knollensellerie, Kohlrabi, Möhren, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Salatgurken, Steckrübe, Zuckererbsen | Kapuzinerkresse, Kerbel, Kresse, Pimpinelle |
Pflanzen im Freiland | Blattsalate, Blumenkohl, Bohnen, Brokkoli, Chinakohl, Gemüsefenchel, Karotten, Kohlrabi, Kopfsalate, (Herbst-)Lauch, Rosenkohl, Rot- und Weißkohl (Lagersorten), (Sommer-)Spitzkohl, (Herbst-)Wirsing, Zucchini | Bergbohnenkraut, Bohnenkraut, Estragon, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Zitronenmelisse |
Aussaat und Pflanzen im Gewächshaus | Chili, Endivien, Erbsen, Gemüsefenchel, Kohlarten außer Grünkohl, Möhren, Paprika, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Rucola, Salate, Sellerie, Tomaten | Basilikum, Kresse, Kresse, Oregano, Petersilie, Salbei, Schnittlauch |
Voranzucht | Chinakohl, Endivien, Herbst-Blumenkohl, Radicchio, Weißkohl, Rotkohl, Wirsing |
Gemüse, das von Oktober bis in den März geerntet werden kann, bezeichnet man als Wintergemüse. Die Übergänge zum Herbstgemüse sind zwar fließend aber eines haben Wintergemüse allesamt gemeinsam: Sie vertragen Frost. Lauch, Feldsalate, Winterportulak und Wirsing sind dabei hart im Nehmen, Chinakohl und Rote Bete sollten dagegen nicht zu lange den Minusgraden ausgesetzt sein. Das Gute am Wintergemüse ist außerdem: Sie sind lagerfähig. Kohlarten, Wirsing, Lauch, Chinakohl und Endivien können jetzt vorgezogen, gesät oder auch schon gepflanzt werden.
Wer im eigenen Garten nicht nur gesundes Gemüse ernten, sondern auch dem Boden etwas Gutes tun möchte, kommt an Bohnen kaum vorbei. Diese genügsamen Eiweißwunder sind nicht nur lecker und vielseitig verwendbar, sondern verbessern durch ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung sogar die Bodenqualität – ganz ohne zusätzlichen Dünger! Ob auf engem Raum, bei Trockenheit oder auf leichten Böden: Bohnen meistern viele Herausforderungen und belohnen mit reicher Ernte. Entdecken Sie die Vielfalt dieser faszinierenden Pflanzengruppe und holen Sie sich Inspiration für Ihren Garten!
Voller Eiweiß und sehr gesund, gut für den Boden, trockenheitstolerant, reiche Ernte - Bohnen sind einfach unschlagbar. Vor allem Buschbohnen (Phaseolus vulgaris) finden sich in unseren Gärten. Sie zeichnen sich durch eine große Sortenvielfalt aus. Empfehlenswert sind 'Helios' und 'Marona'; 'Maxi' ist frühreifend, die alte Sorte 'Saxa' bringt auch in raueren Lagen gute Erträge. Relativ neu ist die Sorte 'Sanguigno2', die mit ihrer Trockenheitstoleranz punktet.
Stangenbohnen sind ideal, wenn Sie in die Höhe gärtnern wollen. Sie benötigen Rankhilfen – z. B. Stäbe, Schnüre oder Netze – und liefern lange, zarte Hülsen über Wochen hinweg. Besonders komfortabel gelingt der Anbau mit unserem Ranknetz mit Teleskopgestell, das sich flexibel anpassen lässt und eine stabile, platzsparende Kletterhilfe bietet. Auch Stangenbohnen werden ab Mitte Mai direkt ins Freiland gesät.
Versuchen Sie auch einmal Exoten wie Augenbohnen (Vigna unguiculata) oder Sojabohnen (Glycine max) - beide sind wärmeliebend und eignen sich besonders gut für vollsonnige, geschützte Lagen.