Freilandanbau

Gemüse- und Kräuteranbau im Freiland

Der Wonnemonat Mai lässt des Gärtners Herz höherschlagen, denn nach den Eisheiligen ist sozusagen alles möglich.

Nach dem 15. Mai fällt auch für Gemüse und Kräuter, denen es bisher draußen noch zu kalt war, der Startschuss für das Pflanzen im Freien. Dazu zählen zum Beispiel Busch- und Stangenbohnen sowie wärmeliebende Tomaten, Paprika oder Zucchini.

Bevor Sie mit dem Anbau im Freiland jedoch beginnen können, müssen die richtigen Bedingungen geschaffen werden – hierzu zählen z. B. das Anlegen von Beeten und die Vorbereitung des Bodens.

Gut zu wissen

Wann sind die Eisheiligen?

Zu den Eisheiligen zählen mehrere Namenstage von christlichen Heiligen vom 11. bis 15. Mai, an denen verschiedenen regionalen Bauernregeln zufolge die letzten Frostnächte des Frühjahrs möglich sind. Der Grund ist der Zustrom von polarer bzw. arktischer Luft. In klaren und windstillen Nächten muss dann in unmittelbarer Bodennähe mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gerechnet werden. Für empfindliche Kulturen wie Tomaten oder Gurken bedeutet so eine frostige Nacht das Ende.

Beete im Freiland anlegen

Standort: Nutzgartenbeete im Freien brauchen ein sonniges, möglichst schattenloses Plätzchen, da sich die meisten Gemüse und Kräuter ausreichend viel Licht und Wärme wünschen.

Achten Sie bei der Standortwahl darauf, dass Wasser in der Nähe zur Verfügung steht, damit das Gießen im Sommer nicht zur mühevollen Schlepperei wird. Das kann ein Wasseranschluss oder ein Regensammelbehälter wie z.B. ein Lärchenholzregenfass (siehe auch Ratgeber "Regenwasser sammeln und den Garten bewässern") sein.

Zuletzt sollte immer ein kleines Lüftchen wehen, da sich bei einem Hitze- oder Feuchtestau Krankheiten wie z. B. Mehltau leichter ausbreiten können.

Einteilung: Am besten legen Sie mehrere Quartiere oder Beete an, damit Sie die Flächen je nach Nutzpflanzen einteilen können, um beispielsweise zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern abzuwechseln. Eine klar ersichtliche Ordnung sorgt dabei für einen guten Überblick. Klassisch sind rechteckige oder quadratische Formen. Sie können Ihren Gemüsegarten leicht in ein optisches Highlight verwandeln. Legen Sie hierzu z.B. stern- oder spiralförmige Kräutermuster an.
Für die Abmessung der Beete hat sich eine Breite von 1,20 Meter als Arbeitsmaß bewährt, so erreicht man mit ausgestreckten Armen noch gut die Beetmitte. Die Länge ist flexibel und richtet sich nach dem Platzangebot.

Wege: Legen Sie zwischen den Beeten auf jeden Fall Wege an, das vereinfacht später die Gartenarbeit. Ein Hauptweg mit 90 Zentimeter Breite kann gut mit einer Schubkarre befahren werden. Für kleinere Arbeitswege dazwischen sind etwa 30 Zentimeter Breite genug. Hier haben sich Laufstege aus Lärchenholz oder Beetplatten aus Kunststoff bewährt.

Einfassung: Auch feste Beetkanten und -einfassungen erleichtern die Pflege und verhindern zum Beispiel, dass angrenzender Rasen oder Zierpflanzen in die Gemüsebeete einwachsen. Gleichzeitig bieten sie raumgreifenden Gemüsepflanzen, wie Kürbis oder Gurken Einhalt, sodass diese sich nicht munter im ganzen Garten verbreiten.

Noch wichtiger ist der Schutz vor unliebsamen Gästen wie Schnecken. Hier haben sich Schneckenzäune bewährt. Die Schneckenzäune sind so gestaltet, dass die Schnecken daran keinen Halt finden und nicht über die Kante kriechen können.
Achtung: Kostengünstigere Modelle aus Maschendraht lassen kleine Schnecken häufig durch und stellen somit keinen hundertprozentigen Schutz dar. Mit Schwachstrom betriebene Elektrozäune sind zwar sehr effektiv, aber auch sehr wartungsanfällig.

Die Beete vorbereiten

Im Frühjahr werden die Beete zuerst mit Kralle, Hacke oder Kultivator gelockert und Unkräuter sowie Pflanzenreste sorgfältig entfernt. Je nach vorhandener Bodenart und -struktur sind unterschiedliche Maßnahmen nötig. Bei schweren Böden, die zur Vernässung neigen, arbeiten Sie zum Beispiel etwas Sand ein. Für eine verbesserte Struktur sorgen auch Bodenzusätze wie Kalk oder Gesteinsmehl. Um den Humusanteil zu erhöhen und neue Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, wird als Grunddüngung Kompost ausgebracht und nur flach in die oberste Bodenschicht eingearbeitet; lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber "Frühjahrsputz im Gewächshaus". Andere mögliche organische Dünger sind Hornspäne, Traubentrester, abgelagerter Pferdedung oder Pflanzenjauche. Die vorbereitenden Arbeiten sollten spätestens drei bis vier Wochen vor der Pflanzung oder Aussaat stattfinden.

Direkt vor der Aussaat oder Pflanzung wird der Boden mit dem Rechen geebnet, damit eine feinkrümelige Oberfläche entsteht. Dabei entfernen Sie noch mal die frisch aufgegangenen Unkräuter sowie Steine. Pflanz- oder Saatrillen ziehen Sie am besten mit einem Pflanzholz entlang einer vorab aufgespannten Markierschnur. Mit dem Ende des Rechenstiels geht es aber auch. Beachten Sie jeweils die vorgeschlagenen Abstände zwischen und innerhalb der Reihen. Danach die Saaten und Jungpflanzen angießen und ausreichend feucht halten.

Die Freilandbeete nutzen

Wer kein Gewächshaus oder Frühbeet besitzt, muss nicht bis zu den Eisheiligen warten, um loszulegen. Unempfindliche Gemüsearten können – je nach Witterung – auch schon im März draußen gesät werden. Dazu zählen Dicke Bohnen, Palerbsen, Pastinaken, Möhren Zwiebeln und Spinat. Staudenkräuter wie Zitronenmelisse, Sauerampfer oder Schnittlauch können ab Mitte März gepflanzt, robuste Kräuter wie Petersilie und Kümmel gesät werden.

Im April folgen dann Jungpflanzen von Kohlrabi, Blumenkohl, Spitzkohl, Brokkoli oder Salate. Auch für die Aussaat haben Sie eine große Auswahl, zum Beispiel Salate, Radieschen, Rettich, Mangold, Zuckererbsen oder Rote Bete. Ebenso kommen Steckzwiebeln und Schalotten in die Erde. Für einjährige Kräuter wie Kresse, Kerbel, Dill und Borretsch ist ebenfalls die richtige Zeit oder für das Pflanzen von weiteren vorgezogenen Staudenkräutern.

Tipp: Bei ungünstiger Witterung wie starkem Wind, Regen und Hagel oder gar plötzlichem Schnee und Frost können Sie Ihre Jungpflanzen zusätzlich mit Vlies schützen. Pflanzglocken und Pflanzhüte sorgen zudem dafür, dass die Pflanzen schneller und besser wachsen und somit einen Vorsprung erlangen. Wichtiger Nebeneffekt: Sie halten gefräßige Schnecken ab, die zarten Pflanzen zu verspeisen. Dafür eignen sich auch Schutzringe aus Kunststoff.

Im Mai kann alles gepflanzt werden, was Sie in diesem Jahr noch ernten wollen. Auch die ersten Erntelücken werden wieder mit Spinat, Radieschen oder Salat gefüllt (Sommersorten wählen!). Nach den Eisheiligen dürfen dann endlich die geschützt vorgezogenen Wärmeliebhaber nach draußen umziehen: Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini sowie Basilikum und Majoran. Da für Busch- und Stangenbohnen ein warmer Boden wichtig ist, damit sie gut wachsen, ist für die Aussaat ebenfalls ab Mitte Mai die richtige Zeit gekommen.

Tipp: Beachten Sie beim Bepflanzen der Beete auch die endgültigen Wuchshöhen sowie die Wuchsgeschwindigkeiten. Platzieren Sie hohe Pflanzen so, dass sie keinen Schatten auf niedriger wachsende werfen.

Gut zu wissen

Wer kann mit wem?

Wie bei den Menschen gibt es auch bei Gemüsen und Kräutern Arten, die gut miteinander harmonieren und welche, die nicht so gut zusammenpassen. Gute Gemeinschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Pflanzen gegenseitig stärken, teilweise auch schützen und sich dadurch positiv im Wachstum beeinflussen. Schlechte Nachbarn wirken sich dagegen nachteilig aus, da sie die gleichen Nährstoffe beanspruchen und sich so am Wachstum hindern. Hier ein paar Beispiele:
Gute Partner: Bohnen und Bohnenkraut, Blumenkohl und Fenchel, Möhren und Zwiebeln, Mangold und Kohlrabi, Tomaten und Kopfsalat, Sellerie und Blumenkohl
Schlechte Partner: Bohnen und Zwiebeln, Erbsen und Lauch, Fenchel und Tomate, Kürbis und Kartoffeln, Sellerie und Rote Bete, Salat und Petersilie

Den Freilandgarten aufstocken

Der Freilandanbau lässt sich mit ein paar praktischen Einrichtungen noch optimieren.

Schutzdach für Pflanzen

Ein Schutzdach wirkt sich positiv auf das Wachstum von Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini aus, denn diese Arten reagieren empfindlich auf starken Regen oder Hagel. Zu viel Feuchtigkeit auf den Blättern begünstigt Pilzkrankheiten wie Kraut- und Braunfäule oder Mehltau. Auch Beerensträucher finden unter einem Schutzdach einen geeigneten Platz und optimale Bedingungen.

Ranknetz mit Teleskopgestell

Mit Himmelsstürmern, wie hochwachsende Stangenbohnen oder rankende Gurken, können Sie die Vertikale nutzen und die Anbaufläche erweitern. Dafür brauchen Sie eine Rankhilfe wie das Ranknetz mit Teleskopgestell.

Vielfalt rund ums Gartenjahr

Vom Frühbeet bis zum Gewächshaus, vom Hochbeet bis zum Regenfass - bei Beckmann finden Sie die passenden Produkte für das gesamte Gartenjahr. Hier finden Sie eine Übersicht der beliebtesten Produkte.

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