Ernten, einlagern und aufräumen – das sind die Arbeiten, die im herbstlichen Oktober im Gemüsegarten anfallen. Wer jetzt sorgfältig arbeitet, kann nicht nur die letzten Früchte genießen, sondern auch dafür sorgen, dass Beete, Hochbeete und Gewächshaus gut durch den Winter kommen und im Frühjahr schnell wieder startklar sind.
Nutzen Sie den Oktober, um ein neues Hochbeet anzulegen oder ein bestehendes aufzufüllen. Der Herbst liefert Ihnen das ideale Material direkt frei Haus: Nehmen Sie anfallendes Schnittgut – Zweige, grob gehäckselte Äste, Laub – gleich als Grundlage für den richtigen Schichtaufbau! Auf diese Weise schaffen Sie beste Bedingungen für eine reiche Ernte im nächsten Jahr.
So geht's:
Tipp: Sollten in Ihrem Garten vermehrt Mäuse oder Wühlmäuse auftreten, so hält ein enger Maschendraht, welcher am Boden ausgelegt, seitlich hochgezogen und befestigt wird, diese Schädlinge ab.
Entfernen Sie abgeerntete Pflanzenreste aus dem Hochbeet und bringen Sie anschließend eine dünne Mulchschicht aus Laub oder Kompost auf. Das schützt den Boden vor dem Austrocknen und fördert das Bodenleben.
Nach einigen Jahren intensiver Nutzung kann die Erde im Hochbeet an Nährstoffen und Struktur verlieren – das merkt man spätestens, wenn die Erträge zurückgehen oder Pflanzen nicht mehr kräftig wachsen. Zeit für eine gründliche Auffrischung!
Ob Sie das Hochbeet komplett leeren oder nur teilweise aufarbeiten, hängt vom Zustand ab:
In der Regel lohnt sich alle 4-5 Jahre eine komplette Neubefüllung oder zumindest eine tiefgreifende Schichtung.
Entfernen Sie die alte Erde schichtweise. Achten Sie darauf:
Viele weitere Informationen zum Thema Hochbeet finden Sie auch in unserem Ratgeber "Ergonomisches Gärtnern mit dem Hochbeet" .
Im Gewächshaus geht es im Oktober ans Aufräumen. Tomaten-, Gurken- und Paprikapflanzen werden entfernt, damit sich keine Krankheiten über den Winter halten. Glas- oder Folienflächen können jetzt geputzt werden, damit die schwache Wintersonne möglichst viel Licht hereinlässt. Praktische Hilfsmittel wie eine rotierende Waschbürste leisten dabei gute Dienste. Denken Sie auch an die Erde im Gewächshaus: Wer jedes Jahr dieselben Pflanzen kultiviert, riskiert Bodenmüdigkeit. Eine Schicht frischer Kompost oder ein Austausch der obersten 10-15 cm Erde tut dem Boden und den Pflanzen gut.
Im Frühbeet können Feldsalat, Spinat oder Asia-Salate angebaut werden - sie gedeihen auch bei niedrigen Temperaturen und bringen frisches Grün für die Winterküche. Ein Deckel schützt die Pflanzen zusätzlich vor Kälte und Wind.
Damit die Ernte möglichst lange hält, kommt es auf die richtige Lagerung an. Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie, Pastinaken oder Rote Bete mögen es kühl, dunkel und feucht. Im Keller hält man sie am besten in Kisten mit feuchtem Sand. So bleiben sie über viele Wochen knackig. Kürbisse und Zwiebeln hingegen fühlen sich in einem trockenen, luftigen Raum wohler – sie sollten nicht feucht liegen, sonst faulen sie schnell.
Eine gute Möglichkeit, Gemüse im Garten zu lagern, ist die Erdmiete. Dazu wird eine Grube ausgehoben, mit einem engmaschigen Draht belegt, um Mäuse abzuhalten, mit Sand ausgelegt und mit Gemüse befüllt. Anschließend wird das Ganze mit Stroh abgedeckt und mit Erde zugeschüttet. Fügen Sie einige Lüftungsrohre in die Erdmiete ein, verhindert das eine Schimmelbildung. Die Erdmiete ist ideal, wenn im Haus kein geeigneter Keller vorhanden ist und man größere Mengen lagern möchte.
Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeber "Den Sommer konservieren" .
Wächst bei Ihnen noch Wintergemüse wie Grünkohl, Winterportulak oder Feldsalat? Dann decken Sie das Hochbeet einfach mit einem Garten-Vlies ab. So sind Ihre Pflanzen gut vor Frost geschützt - und das Vlies lässt sich bei mildem Wetter leicht zur Ernte beiseitelegen.
Bei Ihnen hat sich das Gemüse nicht so gut entwickelt, wie Sie das erhofft haben? Vielleicht kann eine Bodenprobe weiterhelfen, die Auskunft über Nährstoffmangel oder -überschuss im Boden Auskunft gibt und zudem eine Empfehlung für die richtige Düngung enthält.
Noch bevor die Temperaturen frostig werden, lohnt es sich, die Wasserleitungen im Garten abzudrehen und zu entleeren. Außenhähne, Schläuche und Tropfbewässerungen können durch gefrierendes Wasser schnell beschädigt werden. Leeren Sie außerdem Regentonnen, zumindest teilweise, aus, damit sich bei Frost kein Druck aufbauen kann, der die Tonne sprengen könnte. Ein Deckel oder ein gespanntes Netz verhindert außerdem, dass Laub hineinweht. Sind die Tonnen ganz leer, können sie gleich gereinigt und trocken und frostfrei gelagert werden.
Im September-Ratgeber war die Samenernte bereits ein Thema, nun erklären wir, wie Sie die Samen von Tomaten, Paprika und Kürbissen ernten und aufbereiten können, um für die nächste Gartensaison wieder Saatgut vorrätig zu haben.
Um Samen zu gewinnen, sollten die Früchte vollständig ausgereift sein. Tomaten werden halbiert und die Samen mit einem Löffel mitsamt dem gallertartigen Fruchtfleisch herausgelöst. Dieses Fruchtfleisch enthält keimhemmende Stoffe, die in der Natur nach und nach abgebaut werden, für die Samengewinnung können wir sie aber nicht gebrauchen. Fruchtfleisch mit Samen gibt man deshalb in ein Glas oder eine kleine Schale, fügt etwas lauwarmes Wasser hinzu und lässt die Masse 1-3 Tage bei Zimmertemperatur stehen. Nun werden die Samen gründlich mit Wasser gespült, bis alle Reste des Fruchtfleisches entfernt sind.
Kürbisse bleiben möglichst lange an der Pflanze, bis die Schale hart und der Stiel verholzt ist. Dann werden sie aufgeschnitten und die Samen mitsamt den faserigen Fruchtfleischresten herausgelöst. Anschließend werden sie in einem Sieb gründlich mit Wasser gewaschen, sodass keine Fasern oder Reste zurückbleiben.
Für die Samengewinnung bei Paprika wählt man vollreife Früchte, die ihre endgültige Farbe – meist Rot, manchmal auch Gelb oder Orange – erreicht haben. Nach dem Durchschneiden der Frucht lassen sich die hellen, gut entwickelten Samen leicht vom Fruchtfleisch ablösen.
Nach dem Reinigen werden die Samen auf Paper oder einem Teller mehrere Tage an einem warmen, luftigen Ort ohne direkte Sonne oder Heizungswärme vollständig getrocknet. Sobald sie ganz trocken und hart bzw. brüchig sind, werden sie in Papiertüten oder Gläser gefüllt und an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort gelagert.
Eine Beschriftung mit Sortennamen und Datum ist empfehlenswert!
Kompost umsetzen: Der Oktober ist eine gute Gelegenheit, den Kompost einmal umzuschichten. Das bringt Sauerstoff hinein und beschleunigt den Rotteprozess.
Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeber "Kompostieren" .
Laub nutzen: Statt Laub zu entsorgen, kann es als Mulchschicht in Beeten oder unter Sträuchern wertvolle Dienste leisten. Nur das Laub von Nussbäumen wie Walnuss sollte besser kompostiert werden, da es schwer verrottet und zudem Gerbstoffe enthält, die die Pflanzen schädigen können.
Kübelpflanzen, die Minusgrade nicht überstehen, werden jetzt ins Haus oder das Gewächshaus geräumt. Kontrollieren Sie zuvor alle Blätter, Stängel und die Erde. Krankheiten und Schädlinge können sich im Winter schnell ausbreiten und auch andere Pflanzen befallen.
Lesen Sie hierzu auch unseren Ratgeber "Kübelpflanzen überwintern im Gewächshaus" .
Pflanzzeit für Frühlingsblüher – jetzt Blumenzwiebeln setzen! Der Oktober ist der ideale Monat, um Blumenzwiebeln wie Tulpen, Narzissen, Krokusse oder Hyazinthen zu pflanzen. Besonders schön wirken Frühlingsblüher in Gruppen gepflanzt – also nicht einzeln setzen, sondern in kleinen Gruppen.