Der Sommer verabschiedet sich langsam, die Nächte werden länger und es wird auch wieder kühler. Der September ist ein Übergangsmonat im Gemüsegarten: Die Ernte ist noch in vollem Gang und gleichzeitig wird schon fürs nächste Jahr gesät und gepflanzt. Ernte im Garten heißt auch, Samen ernten für die Aussaat im nächsten Jahr. Der September ist außerdem eine gute Zeit um Stauden zu teilen, und das gilt für dauerhaftes Gemüse wie Rhabarber ebenso wie für Zierpflanzenstauden. Denken Sie jetzt zudem an Ihr Gewächshaus, das einen ersten Wintervorbereitungs-Check benötigt.
Die Kürbisernte zählt zu den Highlights im Garten. Die Vorfreude auf Kürbissuppe, Gratins und noch viel mehr, verkürzt die Wartezeit bis zur Ernte. Aber wann sind die Riesenbeeren eigentlich reif?
Mit einem scharfen Messer oder einer Schere wird der Kürbis vom Laub abgeschnitten. Lassen Sie 5-10 cm Stiel dran, dann lässt sich die Frucht auch lange lagern, ohne dass Pilze oder Bakterien eindringen können. Im kühlen, trockenen Keller lagern Sorten wie Hokkaido oder Butternut mehrere Monate lang unversehrt.
Viele weitere Informationen über Kürbisse und leckere Rezepte unserer Mitarbeiter finden Sie in unserem Ratgeber "Die Welt der Kürbisse .
Nicht nur Früchte, Blätter, Blüten und Wurzeln sind zum Ernten da, sondern auch Samen. Die Samengärtnerei zählt für viele Gärtnerinnen und Gärtner zu den schönsten und erfüllendsten Arbeiten und ist zudem noch sehr nachhaltig.
Das heißt aber auch: Nicht alles wird komplett geerntet. Einige Pflanzen lässt man stehen, damit die Samen ausreifen können. Doch Samen ist nicht gleich Samen, und nicht aus jedem Korn entwickelt sich eine neue Pflanze. Um Pflanzen erfolgreich vermehren zu können, benötigen Sie zuerst sogenannte samenfeste Sorten. Bei vielen angebotenen Gemüsesorten handelt es sich aber um Hybridsaatgut, das zwar im Anbaujahr einen hohen Ertrag liefert, aber häufig unfruchtbare Samen ausbildet. Haben Sie F1-Saatgut (das steht auf den Samentütchen) ausgesät, werden Sie von den Samen der Früchte kaum produktives Saatgut bekommen. Anders ist das bei samenfesten Sorten. Das sind Lokalsorten, alte Zuchtsorten und auch Sorten aus biologischer Züchtung. Achten Sie also auf die Angaben auf der Saatgutpackung, wenn Sie Samen ernten möchten.
Die Saatgutgewinnung klappt besonders gut bei Bohnen Kürbissen, Zucchini, Erbsen, Tomaten und Paprika. Ernten Sie, beispielsweise bei Bohnen, die ertragsreichsten Pflanzen nicht. Sie bleiben stehen, bis die Hülsen trocken und die Kerne darin ausgereift und hart sind. Sie werden dann in Tütchen oder Gläser verpackt, mit Namen und Datum beschriftet und trocken und dunkel bis zur nächsten Aussaat aufbewahrt. Wie Sie bei Tomaten, Kürbissen und Paprika vorgehen, erfahren Sie im Oktober-Ratgeber.
Auch viele einjährige Blumen wie Ringelblumen, Jungfer im Grünen oder Kapuzinerkresse, lassen sich leicht durch Samen vermehren. Färben sich die Samenstände oder -kapseln braun, schneiden Sie an einem sonnigen Tag Samenstände oder ganze Stängel ab und legen alles vorsichtig in Papiertüten oder kleine Eimer. Dann die Samenstände auf ein mit Zeitungspapier ausgelegtes Tablett legen und einige Tage nachtrocknen lassen. Die Samen abnehmen, in Tüten packen, beschriften und trocken lagern.
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Tomaten: Spätsorten reifen jetzt aus. Achten Sie darauf, regelmäßig reife Früchte zu pflücken, um Krankheiten vorzubeugen. |
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Zucchini: Auch wenn die Hauptsaison bald endet, tragen viele Pflanzen noch Früchte. Ernten Sie sie klein, damit die Pflanzen weiter nachsetzen. |
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Bohnen: Busch- und Stangenbohnen liefern noch bis in den Herbst Bohnen für die Küche und zur Bevorratung. Lassen Sie die Bohnen ausreifen, können Sie die harten Kerne trocken aufbewahren und für Suppen, warme Salate und noch mehr verwenden. |
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Kartoffeln: Viele Sorten sind jetzt erntereif. Das Kraut ist meist abgestorben, und die Knollen haben eine feste Schale. Kartoffeln lassen sich kühl und dunkel gelagert mehrere Monate aufbewahren. |
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Kürbisse: Winter- bzw. Lagerkürbisse werden Anfang September erntereif. Vermeiden Sie bei der Ernte Verletzungen und Druckstellen, damit die Früchte nicht faulen. |
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Kohl: Weißkohl, Blumenkohl und Brokkoli kommen ab Ende September in den Erntekorb. Weißkohl ist einige Monate lagerfähig, Blumenkohl und Brokkoli nur kurze Zeit. |
Nicht nur das Gemüsebeet, auch die Staudenrabatte benötigt im September Aufmerksamkeit. Viele Stauden wie Phlox, Elfenblumen, Funkien oder Taglilien werden im Laufe der Jahre immer dichter und die Blühfreudigkeit nimmt ab. Das Teilen von Stauden wirkt dann wie eine Verjüngungskur.
So geht's:
Damit Ihr Gewächshaus gut durch Herbst und Winter kommt, empfiehlt sich schon im September ein erster Rundum-Check:
Wer diesen September-Check gewissenhaft durchführt, schafft beste Bedingungen für die kalte Jahreszeit. Überlegen Sie außerdem, wie Sie Ihr Gewächshaus über den Winter nutzen wollen: Soll es als Schutzraum für Kübelpflanzen dienen, leer stehen oder möchten Sie wie im Freiland noch säen und pflanzen? In unseren Ratgebern Gewächshaushausnutzung im Herbst und Winter sowie Kübelpflanzen überwintern im Gewächshaus finden Sie dazu viele nützliche Informationen.
Beete aufräumen: Entfernen Sie abgeerntete Pflanzenreste, um Krankheits- und Schädlingsbefall vorzubeugen. Gesunde Pflanzenreste können auf den Kompost, kranke gehören in den Restmüll.
Gründüngung: Auf abgeernteten Flächen lohnt sich Anfang September noch die Aussaat von Gründüngungspflanzen wie Phacelia. Sie schützen den Boden und versorgen die Erde mit Nährstoffen.
Bewässerung: Auch wenn die Tage kürzer und kühler werden, brauchen viele Kulturen ausreichend Wasser. Besonders frisch ausgesäte Beete sollten nicht austrocknen.
Kübelpflanzen fürs Winterquartier vorbereiten: Ab Ende August, spätestens Anfang September dürfen die Kübelpflanzen nicht mehr gedüngt werden. Dadurch kann das Pflanzengewebe ausreifen und das stärkt wiederum die Überwinterungsfähigkeit. Reduzieren Sie jetzt auch schon das Gießen. Vor den ersten Frösten werden alle Pflanzen aus den tropischen Gebieten wie Zierbanane, Roseneibisch, Papyrus, Bougainvillea und Engelstrompete eingeräumt.