Im Dezember wird es ruhig im Garten. Die kalte Jahreszeit kann aber für den Schnitt von Obstbäumen und Ziersträuchern genutzt werden. Und auch im Gewächshaus gibt es Einsatz-Schwerpunkte: Es dient als Schutz und hält bei guter Vorbereitung auch noch etwas zum Ernten bereit.
Meteorologisch betrachtet kann ein Gartenjahr sehr unterschiedlich verlaufen: Auf ein eher trockenes Frühjahr folgt manchmal ein nasser Sommer und damit bleibt die große Hitze aus. Dann ist die Bodenfeuchtigkeit meist ausreichend – gute Voraussetzungen für eine reichhaltige Ernte. Beginnt die Vegetationsperiode später als üblich und gibt es nur wenige Frostschäden während der Obstbaumblüte, liefern Äpfel, Zwetschgen & Co. Obst in Hülle und Fülle.
So hat jedes Jahr seine Besonderheiten, die Sie in einem Garten-Tagebuch festhalten können. Zusammen mit Angaben über Erntemengen, positive und negative Ereignisse im Gartenjahr können Sie aus Ihren Aufzeichnungen Rückschlüsse für das kommende Gartenjahr ziehen. Was sich nicht bewährt hat, kann durch anderes ersetzt werden.
Das Wetter wird mit langen Trockenheiten, Stürmen und mitunter starken Niederschlägen aber auch weiterhin eine Herausforderung bleiben. Der Winter bietet sich an, über ein Gewächshaus nachzudenken, das optimale Bedingungen für den Gemüseanbau bietet.
Auch wenn Schnee liegt und die Temperaturen deutlich sinken, kann im Gewächshaus noch geerntet werden: Salate wie und Winterportulak können Sie laufend frisch schneiden und als hervorragende Vitaminquelle für eine gesunde Ernährung nutzen. Noch mehr Möglichkeiten bietet ein beheiztes Gewächshaus. Hier können im Dezember Feldsalat, Radieschen oder Spinat gesät werden. Kohlrabi, Pflück- und Schnittsalate sowie Radieschen, die Sie im November gesät haben, zählen im Januar zum ersten frischen Gemüse.
Unser Tipp: Nutzen Sie das frostfreie, kalte Gewächshaus als winterliches Gemüselager. Möhren, Pastinaken und anderes Gemüse wird in separaten Kisten locker nebeneinander in feuchten Sand gelegt und hält so viele Wochen.
Egal, ob in der kalten Jahreszeit im Gewächshaus Gemüse kultiviert wird oder es Kübelpflanzen als Unterstellplatz dient, regelmäßige Lüftung ist wichtig, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Kondensiert Wasser an den Seitenwänden, kann es zu Schimmelbildung kommen, vor allem in Verbindung mit Wärme und Lichtmangel. Zur kontinuierlichen Überwachung eignet sich ein Thermo-Hygrometer, das die höchsten und niedrigsten Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte speichert.
Denken Sie auch daran, dass Ihre Pflanzen zwar weniger Wasser benötigen, hin und wieder aber gegossen werden müssen. Ob noch genug Feuchtigkeit im Boden ist, merken Sie, wenn Sie einen Finger in die Erde stecken. Muss gegossen werden, ist temperiertes Wasser vor allem auch für Kübelpflanzen sehr wichtig.
Und noch etwas: Schnee auf dem Gewächshausdach ist eine gute Isolierung, wird die Schneedecke zu hoch, kann das im schlimmsten Fall allerdings das Dach eindrücken. Kontrollieren Sie hier regelmäßig und entfernen zu viel Schnee.
Noch mehr nützliche Tipps finden Sie in unserem Ratgeber "Das Gewächshaus im Winter" .
Die Wahl der Verglasung beeinflusst Nutzen, Funktion und Komfort Ihres Gewächshauses. Sowohl Gartenblankglas als auch Stegdoppelplatten sind hochwertige Verglasungen, unterscheiden sich aber in verschiedenen Punkten.
Gartenblankglas (durchsichtig) bietet einen ungehinderten Blick in das Gewächshaus und größtmöglichen Lichteinfall, Nörpelglas (strukturiert) schützt etwas besser vor Einblick und schafft dadurch eine für die Pflanzen günstige diffuse Lichtstreuung. Beide sind elegant, aber kaum wärmeisolierend.
Die Isolierverglasung mit Stegplatten (z. B. doppelt oder dreifach) spart gegenüber der Einfachverglasung einen erheblichen Teil der Heizkosten und machen eine Schattierung überflüssig. Zudem weisen sie eine erhöhte Hagelbeständigkeit und Bruchsicherheit auf.
Auf Wunsch sind auch individuelle Verglasungskombinationen möglich. Falls Sie sich unsicher sind oder eine persönliche Beratung wünschen, helfen wir Ihnen gerne weiter.
Für Obstgehölze wie Apfel und Birne, aber auch für viele Ziergehölze, u.a. Spirea, Liguster und Hartriegel ist der Winter eine gute Zeit zum Schneiden. Darauf müssen Sie beim Schnitt achten:
Besonders austriebskräftige Gehölze können Sie bis auf wenige Zentimeter über dem Boden zurückschneiden. "Auf den Stock setzen" nennt man diese Schnittmaßnahme, die häufig im Spätwinter, also im Januar/Februar an trockenen, frostfreien Tagen durchgeführt wird. Hartriegel, Sommerflieder und Haselnuss eignen sich beispielsweise dafür. Durch diesen Verjüngungsschnitt werden sich kräftige Neuaustriebe bilden.
Unser Tipp: Streichen Sie die Stämme von Obstgehölzen wie Apfel und Kirsche im Dezember noch mit weißer Kalkfarbe an. Sie schützt bei starker Sonneneinstrahlung vor Spannungsrissen und Sonnenbrand. Gerade bei Rissen in der Rinde haben es Schädlinge und Krankheitserreger leichter, sich auszubreiten und den Baum zu schädigen.
Am 4.12. ist Barbaratag. Traditionell werden an diesem Tag die sogenannten Barbarazweige von Weichsel, Apfel, Birne, Pflaume, Flieder, Linde oder Kirsche geschnitten. Im warmen Zimmer aufgestellt, wird ihr Blühbeginn vorgezogen und die ersten Blüten entwickeln sich um Weihnachten. Das Aufblühen der Zweige bedeutet Glück im kommenden Jahr.
Um den ganzen Winter über eigenes Gemüse verarbeiten zu können, sollten Sie Ihr Lagergemüse und Obst regelmäßig und sorgfältig kontrollieren. Entfernen Sie dabei kranke und faulende Früchte, um eine Ausbreitung von Fäulnis und Krankheitserregern zu unterbinden.